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AutorenbildDaniel Spoerndli

Wirtschaft in der Pandemie

Die Wirtschaft hat naturgemäss in der Pandemie seit Februar 2020 gelitten. Die verschiedenen Regionen sind wegen ihrer unterschiedlichen Ausgangslagen und Massnahmen mehr oder weniger hart getroffen worden.






















Quelle: depositphotos.com


Europa

Die meisten europäischen Länder verhielten sich ähnlich und konnten nur sehr begrenzt vom Wissensvorsprung der asiatischen Länder profitieren. Entsprechend heftig fielen die Korrekturen beim Bruttoinlandprodukt aus. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) ist eine wichtige Wirtschaftskennzahl, sie drückt die Wirtschaftskraft eines Landes aus. Daran lässt sich ablesen, ob sich die Wirtschaft positiv (Boom) oder negativ (Rezession) entwickelt.


In Deutschland beispielsweise brach das BIP im ersten Quartal 2020 bereinigt um 10% ein, erholte sich dann im zweiten Quartal aber wieder um ca. 8%. Dieses Auf und Ab wiederholte sich in der Folge mehrmals mit Lockdown (Einbruch) und Lockerung (Erholung).


Auch in Frankreich sank das BIP im Jahr 2020 um ca. 8%. Die Massnahmen mit Lockdown, Teillockdown und Lockerung glichen sich in ganz Europa, mit Ausnahme von Schweden und der Schweiz, weshalb auch die Entwicklung des BIP ähnlich verlief.


Die Schweiz versuchte sich mehr oder weniger erfolgreich an einer massvollen Anpassung der Massnahmen unter Einbezug der Wirtschaft, wie auch der gesundheitlichen Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Be-, respektive Überlastung des Gesundheitssystems. Der wirtschaftliche Einbruch war denn auch etwas geringer, er erreichte im 2. Quartal 2020 mit knapp 10% den Höchststand. Im Sommer, Frühherbst konnte sich die Wirtschaft wieder erholen und stand im 4. Quartal bei lediglich rund -2% gegenüber 2019.



Quelle: seco.admin.ch


Asien

Das BIP in China brach im 1. Quartal 2020 um knapp 10% ein, erholte sich aber bereits im 2. Quartal wieder und stieg um knapp 12% an. China setzte die Massnahmen zur Bekämpfung der konsequent um und musste weniger auf die Befindlichkeiten der Bevölkerung Rücksicht nehmen. So wurde bereits im Jahr 2020 rigoros getestet und nötigenfalls auch ganze Städte mit 1 Million oder mehr Bewohnern unter Quarantäne gestellt. Das BIP stand dann im 4. Quartal bereits wieder mit über 5% im Plus.


Generell haben mehrere asiatische Länder aufgrund ihrer Erfahrung mit SARS und MERS schneller und mit viel besseren Resultaten auf die SARS-Cov-2-Pandemie reagiert. So auch Südkorea, welches dank einer beherzten Reaktion und einem breiten und konsequenten Testregime die Pandemie rascher und besser in den Griff bekam, als die europäischen und amerikanischen Länder. So sank das BIP im Jahr 2020 um lediglich knapp 2% und wird für das Jahr 2021 mit einem Wachstum von 2.8% prognostiziert.


Amerika

In den USA lief es, wie man zahlreichen Medienberichten entnehmen konnte, im Jahr 2020 nicht gut, weder in der Bekämpfung der Pandemie, noch mit der Unterstützung der Wirtschaft. Entsprechend hat auch das BIP um 3.5% abgenommen, immerhin der stärkste Rückgang seit Ende des 2. Weltkriegs.


Brasilien konnte sich bisher auch nicht durch innovatives Pandemiemanagement in Szene setzen, das BIP im bevölkerungsreichsten Land Südamerikas ging 2020 um knapp 26% zurück. Ein doch erheblicher Rückgang.


Wie geht’s weiter?

Was wir in dieser Pandemie konsequent und ausnahmslos beobachten konnten, Prognosen zum Verlauf und «dem Ende» sind schwer zu stellen. Immer wieder haben uns Infektionsgeschehen, Mutationen und Unvernunft, seitens Politik, aber auch der Bevölkerung, die Hoffnung auf ein rasches Ende zunichte gemacht.

Aktuell zeichnet sich ab, dass die Impfungen die Wirkung entfalten, die man sich von ihnen erhofft und das Infektionsgeschehen bei den geimpften Gruppen sich nach unten bewegt. Die offene Frage bleibt, wieviele lassen sich impfen und wie lassen sich die noch Ungeimpften zur Impfung bewegen.




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